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Bewusstsein in der Gegenwart halten <br>- aber wie ?

Als leidenschaftlicher Golfspieler, der sich seit zwei Jahrzehnten intensiv mit dem Golfschwung beschäftigt, liegt mein Fokus nicht darauf, ein professioneller Golfprofi zu werden, sondern vielmehr darin, mein eigenes Spiel kontinuierlich zu verbessern.

In den vergangenen zwei Jahrzehnten habe ich zahlreiche Golfer kennengelernt, die unterschiedlich gut spielten. Seit einem Jahrzehnt spiele ich Mannschaftsgolf und habe das Privileg, seit fünf Jahren als Kapitän des Ak30 Clubmannschafts-Teams zu fungieren.
Dabei lag mein Interesse nie bei den Tourspielern, die ihren Lebensunterhalt mit Golf verdienen und auf speziell präparierten Plätzen und Übungsanlagen unterwegs sind, die uns Amateur-Golfern selten zugänglich sind.

Meine persönliche Annahme ist, dass ein Amateur-Golfer, der den Ball 180-200 Meter weit schlägt und sein Eisen 7 etwa 120-130 Meter schlägt, auf normalen langen Plätzen um die Null spielen (+-3) kann.


In meiner Erfahrung hat sich gezeigt, dass der entscheidende Faktor dafür, wie gut man spielt, der Schwunggedanke ist - oder genauer gesagt, die Summe der Gedanken, die man vor, während und nach dem Schlag / der Runde hat.

Die richtige Vorstellung des auszuführenden Golfschwungs ist der Schlüssel, um den Ball weit und präzise fliegen zu lassen. Ich habe mich mit vielen Golfern unterhalten, und alle sind sich aber auch einig, dass ihr Golfspiel stark von ihrer mentalen und körperlichen Verfassung am Spieltag abhängt - bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger. Natürlich gibt es auch diejenigen, die stark an die Perfektion der Technik als essenziellen Bestandteil des Golfschwungs glauben und davon überzeugt sind, dass allein die Technik die Lösung für alles ist.

Beim Golfschwung gibt es für jeden Spieler sicher immer etwas zu verbessern - ich vergleiche den Golfschwung gerne mit der persönlichen Handschrift. Jeder hat seine eigene, und solange die grundlegenden Aspekte allgemeingültig sind, kann man damit Informationen weitergeben.

Man könnte theoretisch jede Handschrift optimieren, aber die Frage ist, wie viel Aufwand man dafür betreiben möchte. Entscheidend ist eher, ob sie effektiv und ohne viel Aufwand gelesen und verstanden werden kann.
Ähnlich verhält es sich beim Golfspiel - der Ball macht das, was das Schlägerblatt ihm vorschreibt, ähnlich wie ein Stift das schreibt, was der Schreibende ihm auferlegt.

Jeder Golfer hat seinen individuellen Schwung, den er durch Übung erlernt hat, und je länger man spielt, desto gefestigter wird dieser Schwung - oder besser gesagt, der persönliche Schwung.
Diese Schwungidee verschwindet dann oft im Unterbewusstsein und wartet darauf, abgerufen zu werden.
Diese leicht abrufbare und energieeffiziente Schwungidee nennen wir die Tiefen-Schwungidee. Allerdings kann diese Idee durch aktuelle Informationen, Gefühle und Wünsche angepasst und überlagert werden, ähnlich wie beim Schreiben, bei dem die Idee angepasst wird und so Worte und Sätze entstehen.

Es kann vorkommen, dass andere Schwungideen zur Tiefen-Schwungidee hinzukommen, die nicht miteinander konform sind und dadurch eine Neue-Schwungidee entsteht, die dann anders aussieht. Wird diese Idee jedoch öfter wiederholt, wird sie zur neuen Tiefen-Schwungidee.

Worauf möchte ich hinaus?
Das Ziel eines jeden Golfers sollte es sein, die funktionierende Tiefen-Schwungidee auszuführen, ohne ständig neue Elemente hinzufügen zu müssen.
Man sollte in der Lage sein, sein Repertoire an Schwüngen abzurufen, ohne jedes Mal daran herumzudoktern.
Man sollte Vertrauen haben das die Schwung Ideen innerhalb normal Parameter funktioniert
Genau hier liegt unser Optimierungsproblem im Golf.
Wann sind wir zufrieden, und wann können wir das Gelernte beibehalten?

Golf wird in der Natur gespielt und unter alles andere als perfekten Bedingungen, die sich zudem ständig ändern. Der Anspruch, perfektes Golf zu spielen, ist illusorisch und auf Dauer kaum realisierbar!
Und dennoch ist Golf nicht so schwer, dass wir die Anforderungen des Golfplatzes nicht zu jeder Zeit bewältigen könnten.

Wenn wir wüssten, dass wir es niemals schaffen könnten die Bahn Par zu spielen , würden wir nicht Golf spielen, sondern uns anderen Herausforderungen stellen.

Hier liegt das Dilemma - wir wissen es nicht, wir wissen nicht, was genau unseren Schlag beeinflusst hat. Wir suchen nach passenden Erklärungen, meist solche, die wir sehen können und die mit den Informationen, die wir haben, nachvollziehbar sind. Und genau das versuchen wir dann zu ändern.
Dabei schauen wir von innen nach außen.
Es ist erstaunlich, wie viele Ausreden auf dem Golfplatz für eine schlechte Runde gefunden werden.
Diese Ausreden freuen den Golf-Pro, der davon lebt, Lösungen für Golfer aufzuzeigen, denn schließlich liegt fast alles angeblich an einem nicht optimalen Schwung!


Was wir wissen :
Grundlage für gutes Golf ist eine sinnvolle Technik und die passende Schwungidee, die mit Distanz- und Richtungskontrolle einhergeht. Natürlich gehört auch das passende Equipment für den jeweiligen Golftyp dazu.
Ein ausreichendes Repertoire an Schlagvarianten für unterschiedliche Situationen und Längen sowie ein gutes Course Management sind für gutes Golf sicher unverzichtbar. Und natürlich sollte man auch einigermaßen fit sein.

Darüber sind sich alle Wettkampfgolfer im Klaren und werden mir zustimmen, dass dies die Faktoren sind, die für gutes Golf entscheidend sind.
All diese Faktoren trainieren wir nun seit Jahren, und dennoch schaffen wir es bisher nicht, den Null-Bereich zu erreichen.

Was fehlt also jetzt noch?

Die entscheidende Komponente, die uns oft fehlt, ist das Bewusstsein in der Gegenwart zu halten. Im Eifer des Gefechts, während wir auf dem Golfplatz stehen, neigen wir dazu, uns in Gedanken zu verlieren, uns von vergangenen Fehlern oder zukünftigen Herausforderungen ablenken zu lassen. Wir machen uns Sorgen über den nächsten Abschlag oder ärgern uns über den vorherigen verpatzten Schlag. Dadurch verlieren wir den Fokus auf den gegenwärtigen Moment, auf den Schwung, den wir gerade ausführen wollen.
Das Bewusstsein in der Gegenwart zu halten, bedeutet, sich auf den aktuellen Schlag zu konzentrieren, ohne unnötige Gedanken an Vergangenheit oder Zukunft.
Es ist eine Art geistige Disziplin, die es uns ermöglicht, unseren Geist zu beruhigen und unsere volle Aufmerksamkeit auf das Hier und Jetzt zu richten.

Aber es ist leichter gesagt als getan, denn oft haben wir so viele Schwingungen und Techniken im Kopf, dass wir uns förmlich verzetteln.


Vor kurzem habe ich auf YouTube einige faszinierende Methoden entdeckt, die mein Golfspiel verbessert hat und ich möchte sie euch heute vorstellen.

Die Grundidee dieser Techniken ist die Abgrenzung und das Nacheinander statt der Gleichzeitigkeit.
Es geht darum, sich bewusst Zeit zu nehmen und jeden Schritt bei jedem Schlag sorgfältig durchzugehen.

  • Schritt 1:
  • Die Planung des Schlages - die Auswahl des richtigen Schlägers und des Schwunges. Hierbei ist es wichtig, die Zukunft des Balls zu planen und den besten Schlag dafür zu wählen. Berücksichtigt werden sollten die Carry-Länge, die Gesamtlänge und auch mögliche Hindernisse und Gefahren auf dem Platz. Ziel ist es, den Ball optimal auf das Grün zu platzieren.
    Kiritsch hinterfragt, ob es dies die beste Variante ist, den Ball zu spielen. Denn ein Grün hat im Schnitt einen Zielkreis von min. 20x20m. Also gibt es mind. zwei bis drei Schlagvarianten zu berücksichtigen.
    Im Grunde geht es darum, die Zukunft des Balls zu planen und dafür den richtigen Schlag zu wählen.

  • Schritt 2:
  • Den Schlag mit vollem Kommittent ausführen. Um das zu erreichen, müssen wir uns vom Ziel lösen und uns auf das Hier und Jetzt konzentrieren.
    Leicht gesagt - aber wie macht man das in der Praxis?

    Eine der faszinierendsten Techniken, die mir dabei geholfen hat, ist die bewusste Atmung.
    Vor jedem Schlag nehme ich mir einen Moment Zeit, um bewusst tief ein- und auszuatmen. Das lenkt meine Gedanken schon mal ab von Druck und Nervosität und bringt mich in den gegenwärtigen Moment.
    Dabei konzentriere ich mich auf meinen Atem und meinen Körper. Ich spüre, wie die Luft durch meine Nase strömt und nehme wahr, wie ich fest mit meinen Füßen auf dem Boden stehe. So kann ich den Schwunggedanken besser fokussieren und mich uneingeschränkt auf den Schlag einlassen.

    Wenn du dich auf dein Atmen , auf deinen Körper konzentrierst - und versuchst ihn zu spüren, so als wenn du dich selbst scannst, kannst du an nichts anderes denken. Spüre die Luft, wie sie durch die Nase strömt. Damit kommst du ins hier und jetzt und dahin den einen Ball in die Zukunft zu befördern.


  • Schritt 3:

  • Den Schlag einen Moment nachfühlen und reflektieren. War ich wirklich uneingeschränkt präsent beim Schlag? Was kann ich verbessern?
    Fehler passieren, sie sind jedoch nur Unfälle, die nichts über den Grund-Schwung aussagen. Sie zeigen mir lediglich, dass ich etwas anders gemacht oder gedacht habe.

    Die Vergangenheit dient dazu, aus Fehlern zu lernen und sie als Erfahrungen für zukünftige Planungen zu nutzen.
    Die Zukunft beim Golfspielen bedeutet, Träume, Hoffnungen und Chancen zu haben. Es sind die Emotionen, die uns antreiben und motivieren, unser Golfspiel zu verbessern.
    Die Vergangenheit hingegen sollte uns nicht davon abhalten, Neues zu wagen und unser Potenzial als Golfer auszuschöpfen.

    Insgesamt haben diese Techniken mein Golfspiel auf eine neue Stufe gehoben. Durch die bewusste Atmung und das Hier-und-Jetzt-Sein konnte ich meinen Fokus deutlich verbessern und meinen Schwunggedanken präziser umsetzen. Die Planung des Schlages und die reflektierende Nachbetrachtung haben mir geholfen, mein Spiel zu optimieren

    Die bewusste Konzentration auf den gegenwärtigen Moment ist für mein Golfspiel von großer Bedeutung. Auch wenn ich diese Technik erst kürzlich entdeckt habe, ist sie ein entscheidender Faktor für meinen Fortschritt. Ich übe sie konsequent bei jedem Schlag und merke bereits erste Verbesserungen.

    Natürlich kann man nicht bei jeder Runde diese bewusste Präsenz aufrechterhalten, aber bei Wettkampf-Runden ist es unerlässlich und sollte zum festen Bestandteil werden. Dort, wo der Druck am größten ist und die Nervosität zuschlägt, hilft mir diese Technik, meinen Fokus zu bewahren und meine Leistung zu steigern.

    Es ist eine Herausforderung, die kontinuierliche Gegenwart in mein Golfspiel zu integrieren, aber ich sehe, wie sich meine Schläge verbessern, wenn ich es schaffe, im Hier und Jetzt zu sein. Jeder Schlag wird präziser und ich fühle mich sicherer auf dem Platz.

    Für jeden Golfer, der sein Golfspiel auf ein neues Level heben möchte, kann ich diese Techniken nur empfehlen. Es erfordert Übung und Disziplin, aber die Ergebnisse sind es definitiv wert.
    Also lasst uns gemeinsam bewusst atmen, unsere Gedanken bei Schlagen in die Gegenwart bringen und unsere Schläge mit voller Überzeugung ausführen.
    Nur so können wir den Golfschwung zu einem harmonischen Tanz zwischen Geist und Körper machen und das Geheimnis guten Golfs im Hier und Jetzt entdecken.



    Für jeden Wettkampf Golfer der Schritt zum Erfolg!

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