Wieder zurück im kalten Deutschland möchte ich kurz berichten, wie es in Rio war. Vorweg – es war ein Traumurlaub: 16 Tage in einer Stadt, die ihren besonderen Charme hat. Das Wichtigste vorab: Zu keinem Zeitpunkt hatten wir ein schlechtes Gefühl in Bezug auf die Sicherheit. Alles war total entspannt und geprägt von einem großartigen Lebensgefühl, insbesondere an den Stränden der Copacabana.
Der Anlass: 44º Campeonato Brasileiro Sênior ABGS 2024
Der eigentliche Grund für die Reise war das 44º Campeonato Brasileiro Sênior ABGS – Taça Mario Gonzalez 2024, ein dreitägiges Golfturnier, das von der Associação Brasileira de Golfe Sênior (ABGS) organisiert wurde. Dieses Turnier gehört zu den prestigeträchtigsten Wettbewerben für Senioren in Brasilien und zieht Spieler aus dem In- und Ausland an.
Das Turnier fand vom 6. bis 8. November 2024 auf drei der renommiertesten Golfplätze in Rio de Janeiro statt:
- Gávea Golf Club,
- Itanhangá Golf Club und
- dem öffentlichen Olympic Golf Course.
Die Golfplätze
Dank unserer Kontakte konnten wir auf allen drei Plätzen eine Proberunde spielen. Jeder Platz war einzigartig. Wir spielten von den blauen Abschlägen (entspricht in etwa unseren weißen Abschlägen), sodass die meisten Par-4-Löcher über 400 Meter lang waren und die Par-3-Löcher zwischen 180 und 220 Metern bis zur Fahne maßen – insgesamt keine leichten Bahnen.
Die Plätze waren in hervorragendem Zustand, die Grüns makellos. Insbesondere in den privaten Clubs waren die Grüns extrem schnell, wie kurz geschnittene, ondulierte Teppiche. Es war eine lohnenswerte Herausforderung und ein tolles Gefühl, wenn man den Ball endlich im Loch versenkte. Unsere vielen Fotos können nur einen kleinen Eindruck von der besonderen Atmosphäre und der atemberaubenden Aussicht vermitteln.
Gávea Golf Club
Gávea Golf Club ist ein Platz, der stark von Höhenunterschieden geprägt ist. Man spielt hoch und runter über makellose Fairways, auf Grüns in Tälern oder auf Plateaus. Obwohl ich unbedingt laufen wollte, war das Tragen meiner Tasche bei der Proberunde ein Fehler. Beim Turnier habe ich einen Trolley genutzt, was auch nicht ideal war. Dennoch war es unglaublich, diesen Platz zu erleben. Leider reichten meine Fähigkeiten auf solch anspruchsvollem Terrain nicht aus, um gute Runden zu spielen. Der Platz war nicht nur durch seine Länge eine Herausforderung, sondern auch durch seine Schönheit, die stark ablenkte.
Olympic Golf Course
Der Olympic Golf Course, ein Linkskurs, bot ganz andere Herausforderungen. Der Platz ist relativ flach und gut zu Fuß zu bewältigen, mit weitläufigen, ondulierten Fairways. Die Natur ist beeindruckend: In den Bunkern sieht man kleine Eulen, im Wasser lauern Krokodile, und auf den Grüns spazieren Capybaras. Kleine Affen begleiteten uns manchmal an den Abschlägen. Ein wahrhaft einzigartiges Erlebnis!
Itanhangá Golf Club
Itanhangá Golf Club liegt in einer flachen Landschaft, umgeben von hohen Bergen, und ist von alten, beeindruckenden Bäumen gesäumt. Auch hier war jede Bahn herausfordernd, besonders die ondulierten Grüns – ebenso elegant wie die brasilianischen Frauen. Ein wichtiger Tipp: Vor dem Spielen sollte man unbedingt ein spezielles Mückenspray in der Apotheke kaufen, da man sonst von fast unsichtbaren Mücken oder kleinen Fliegen zerstochen wird. Diese Stiche tun zwar nicht weh, aber man hat lange etwas davon.
Turnier und Highlights
Die erste Woche in Rio stand ganz im Zeichen des Golfs: Sechs Tage lang konnten wir die beeindruckenden Plätze genießen und am prestigeträchtigen 44º Campeonato Brasileiro Sênior ABGS 2024 teilnehmen.
Ein besonders bewegender Moment des Turniers war die Verleihung der Taça Mario Gonzalez, einer Trophäe, die nach der brasilianischen Golflegende benannt ist. Mario Gonzalez gilt als einer der besten Golfer in der Geschichte Brasiliens und spielte eine zentrale Rolle bei der Entwicklung des Golfsports im Land.
Ein weiterer Höhepunkt war die feierliche Zeremonie, bei der Jesse Stanley Rinehart Junior, ein weiterer herausragender Golfer Brasiliens, in die Hall of Fame des brasilianischen Golfsports aufgenommen wurde. Diese Anerkennung unterstrich die Bedeutung des Turniers und die reiche Tradition des Golfsports in Brasilien.
Die Siegerehrung selbst war ein unvergessliches Erlebnis. Spieler aus Brasilien, Kolumbien, den Niederlanden, den USA und Deutschland nahmen daran teil. Nach einem exquisiten Buffet mit brasilianischen Spitzenprodukten eröffnete eine zehnköpfige Kapelle der brasilianischen Marine die Feierlichkeiten mit der Nationalhymne. Besonders beeindruckend war, wie viele Teilnehmer die Hymne begeistert mitsangen – ein Moment, der Gänsehaut verursachte.
Im Anschluss wurden die Sieger in den verschiedenen Kategorien ausgezeichnet. Danach herrschte eine ausgelassene Stimmung, es wurde viel gelacht, kommuniziert und gefeiert. Wir hatten das Glück, am Tisch des Präsidenten zu sitzen, was uns besonders viel Freude bereitete.
Nach der Siegerehrung kehrten wir wie gewohnt mit einem Uber zu unserem Apartment an der Copacabana zurück. Die Lage unseres Airbnb in der ersten Reihe, im 7. Stock, bescherte uns einen traumhaften Blick auf den Strand. Besonders die Sonnenaufgänge waren atemberaubend und bildeten jedes Mal einen perfekten Start in den Tag.
Die Strände von Rio
In Rio gibt es verschiedene Strandabschnitte. Die Copacabana ist der günstigste und lebendigste Teil, während es in Ipanema und Leblon etwas exklusiver und ruhiger zugeht. Ein weiteres Highlight war der Sonnenuntergang am Strand von Ipanema. Gegen 18 Uhr kann man sich auf den Steinformationen bequem machen, um den romantischen Sonnenuntergang zu genießen. Mit Hunderten anderen Menschen applaudiert man, wenn die Sonne hinter dem Horizont verschwindet – ein einzigartiger Moment.
Transport vor Ort
Die Fortbewegung in Rio war dank Uber stressfrei und günstig. Fahrten zu den Golfplätzen (30–45 Minuten) kosteten nie mehr als 8 €, und kurze Strecken lagen bei etwa 2 €. Fahrzeuge waren innerhalb von zwei Minuten da – egal zu welcher Uhrzeit. Das sorgte dafür, dass wir uns in der Stadt frei bewegen konnten, ohne Stress und immer direkt zum Ziel.
Kulinarische Erlebnisse
Ein besonderes Erlebnis war eine Einladung zur Cachaça-Convention, wo wir viele verschiedene Sorten probieren konnten. Es war ähnlich wie eine Whisky-Verkostung, mit einer beeindruckenden Auswahl an besonderen Cachaças.
Kulinarische Highlights waren die Besuche in den berühmten Restaurants Marius Degustare und Mocellin Steak . Hier wird man mit exzellentem Fleisch (und im Marius auch mit fantastischen Meeresfrüchten) verwöhnt. Die Speisen werden frisch und heiß direkt an den Tisch gebracht – eine unvergessliche Erfahrung.
Auch das traditionelle Feijoada im Feijoada House war ein Muss. Dazu besuchten wir hervorragende Sushi-Restaurants, die spitzen Qualität boten.
Die Anzahl der Caipirinhas mit frischen Früchten (Mango, Ananas, Erdbeere, Cashew) habe ich nicht mehr gezählt – ein weiterer Höhepunkt unserer Reise und jeden Tages.
Die Menschen und die Lagoa Rodrigo de Freitas
Ein weiterer schöner Moment unseres Aufenthalts war der Spaziergang entlang der Lagoa Rodrigo de Freitas, einer malerischen Lagune im Herzen von Rio de Janeiro. Die Strecke, etwa 7,5 Kilometer lang, ist eine der beliebtesten Routen für Sportbegeisterte und bietet eine entspannte Atmosphäre, um die Umgebung zu genießen. Gesäumt von Palmen und kleinen Parks, eröffnet sie herrliche Blicke auf die umliegenden Berge und die berühmte Christusstatue.
Es war spannend zu beobachten, wie unterschiedlich die Menschen diese Strecke nutzten: Jogger aller Altersgruppen – von jungen Erwachsenen bis hin zu Senioren über 70 Jahren – liefen entweder gemütlich oder hochkonzentriert ihre Runden. Andere waren zu Fuß unterwegs, manche spazierten mit ihren Hunden, während einige einfach die friedliche Stimmung und den Blick auf das Wasser genossen.
Die Lagoa Rodrigo de Freitas ist ein Ort, an dem man die Vielfalt und Dynamik der Cariocas (Einwohner von Rio) hautnah erlebt. Für uns war dieser Spaziergang eine Gelegenheit, die Lebendigkeit der Stadt auf eine angenehm ruhige Weise zu erfahren. Es war beeindruckend zu sehen, wie dieser Ort nicht nur für Bewegung und Sport genutzt wird, sondern auch ein Raum für Begegnung und Erholung bietet.
Sehenswürdigkeiten
Zuckerhut (Pão de Açúcar)
Der Besuch des Zuckerhuts war zweifellos eines der absoluten Highlights unserer Reise. Mit der Seilbahn fuhren wir zuerst zur Mittelstation, wo sich bereits ein beeindruckender Blick über die Stadt und die umliegenden Strände bot. Doch das Beste kam erst, als wir die Fahrt bis ganz nach oben fortsetzten. Auf dem Gipfel des Zuckerhuts eröffnete sich uns ein spektakulärer Ausblick auf Rio de Janeiro, die Copacabana, die Guanabara-Bucht und die berühmte Christusstatue. Was diesen Ort besonders machte, war nicht nur die Aussicht, sondern auch die entspannte Atmosphäre oben. Wir genossen köstliche Cocktails in einem stilvollen Restaurant, begleitet von sanfter Musik, die die Magie des Augenblicks perfekt untermalte. Der Zuckerhut ist nicht nur ein Ort, um Fotos zu machen – er ist ein Erlebnis, das man mit allen Sinnen wahrnimmt. Ich hätte stundenlang dort bleiben können, um den Sonnenuntergang und die funkelnden Lichter der Stadt zu beobachten.
Cheviche am Zuckerhut
Ein kulinarisches Highlight war das frisch zubereitete Cheviche, das wir beim Besuch des Zuckerhuts genießen konnten. Die Mischung aus frischem Fisch, Limettensaft, Koriander und Chili war ein wahrer Gaumenschmaus – und zusammen mit dem spektakulären Ausblick ein unvergesslicher Moment.
Christusstatue (Cristo Redentor)
Die weltberühmte Christusstatue ist natürlich ein Muss bei einem Besuch in Rio. Die Fahrt mit dem Zug durch den Tijuca-Nationalpark hinauf zur Statue war bereits ein Erlebnis für sich. Oben angekommen, wurden wir mit einem atemberaubenden Panorama belohnt, das einen 360-Grad-Blick über Rio und seine Umgebung bietet.
Die Größe und Majestät der Statue sind beeindruckend, und der Moment, direkt davor zu stehen, hat eine fast spirituelle Wirkung. Es war faszinierend, die Mischung aus Touristen aus aller Welt und gläubigen Besuchern zu sehen, die die Statue ehrfürchtig betrachten. Auch wenn es an diesem Ort oft voll ist, hat der Anblick der Christusfigur, die schützend über die Stadt wacht, etwas Magisches.
Museum von Morgen (Museu do Amanhã)
Ein weiteres Highlight war unser Besuch im Museu do Amanhã (Museum von Morgen), das sich an der Uferpromenade von Rio befindet. Die futuristische Architektur des Gebäudes, entworfen von Santiago Calatrava, ist schon von außen ein echter Hingucker. Das Museum bietet einen interaktiven und multimedialen Einblick in die Zukunft der Menschheit, mit Themen wie Klimawandel, Technologie, Nachhaltigkeit und unsere Verantwortung gegenüber der Erde.
Die Ausstellungen waren inspirierend und ließen uns über die Herausforderungen und Chancen der kommenden Jahrzehnte nachdenken. Besonders die 360-Grad-Filmerfahrung im Hauptraum war beeindruckend. Es fühlte sich an, als wäre man Teil einer globalen Vision für eine bessere Zukunft.
Botanischer Garten
Ein Ort der Ruhe und Schönheit war der Jardim Botânico (Botanischer Garten), der mit seinen riesigen Palmenalleen, exotischen Pflanzen und beeindruckenden Wasserflächen beeindruckte. Hier hatten wir das Glück, ein klassisches Konzert inmitten der Natur zu genießen – ein magischer Moment inmitten von Rios Trubel.
AquaRio (Aquário Marinho do Rio de Janeiro)
Leider haben wir es nicht geschafft, das AquaRio, eines der größten Meeresaquarien in Südamerika, zu besuchen. Es ist bekannt für seine beeindruckenden Unterwasserwelten, die Hunderte von Meeresarten zeigen. Besonders spannend sollen die Haifisch-Tunnel sein, durch die man wie in einer Unterwasserwelt spaziert. Für unseren nächsten Besuch in Rio steht dieses Highlight definitiv auf der Liste!
Cachaça-Convention
Ein weiteres außergewöhnliches Erlebnis war unsere Teilnahme an der Cachaça-Convention, die wir dank Ruberval Baldini besuchen konnten. Dort durften wir eine Vielzahl unterschiedlicher Cachaças probieren, Brasiliens berühmtem Zuckerrohrschnaps. Die Veranstaltung erinnerte an eine Whisky-Verkostung: von milden, jungen Sorten bis hin zu gereiften Premium-Varianten, die fast wie ein edler Cognac schmeckten.
Es war spannend, von den Herstellern selbst mehr über die Herstellung und Tradition von Cachaça zu erfahren. Besonders faszinierend war die Vielfalt der Aromen, die je nach Lagerung und Reifung variieren. Wir hatten sogar die Möglichkeit, eine limitierte Flasche zu kaufen, die uns noch lange an diese besondere Erfahrung erinnern wird.
Rio ist ein Muss!
Nachdem ich diese beeindruckende Stadt kennenlernen durfte, kann ich sie nur wärmstens empfehlen. Die Kombination aus spektakulärer Natur, pulsierendem Stadtleben und außergewöhnlichen Golfplätzen macht Rio zu einem einzigartigen Reiseziel, das jeder einmal erleben sollte.
Mit der Unterstützung und den Kontakten von Reiner Däumler werden wir diese unvergessliche Reise künftig auch für andere Golfer und ihre Begleitung anbieten. Geplant sind Reisen entweder im Mai (19.–21.) oder im November 2025.
Wer Interesse hat, mit uns auf eine exklusive Golfreise nach Rio de Janeiro zu kommen, sollte sich bei mir melden. Unser erfahrener Reisevermittler Thomas von DTL Reisen wird für uns ein Angebot zusammenstellen, das man schlichtweg nicht ablehnen kann.
Wir bieten euch die Möglichkeit, auf allen drei außergewöhnlichen Golfplätzen in Rio zu spielen – Gávea Golf Club, Itanhangá Golf Club und den Olympic Golf Course – und gemeinsam die Faszination dieser Stadt zu erleben. Von exklusiven Proberunden auf den Privatplätzen bis hin zu den kulturellen und kulinarischen Highlights Rios wird diese Reise ein Erlebnis, das in Erinnerung bleibt.
Meldet euch bei mir, und lasst uns zusammen Rio entdecken!
Euer Alex
von Caddylog Golf
Kontakt: Kontakt@MGG-caddy.com
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